labor_0001 Fotografenhandwerk – Fotolabor

Ja das gab es mal. Viele der heutige Fotografen noch nie einen Film belichtet, entwickelt und abgezogen.
Ich kenne das jedoch noch sehr gut, denn meine Fotokarriere begann bereits im alter von 12 Jahren im Labor.
Früher habe ich Unmengen an SW Filmen aufgespult, belichtet, abgezogen und natürlich auch versaut. Seit über 20 Jahren habe ich kein Labor mehr betreten.
Letzte Woche hat jemand auf FB nach jemanden gesucht der alte Minox (Agentenkamera) Negative abziehen kann. Ich sofort habe behauptet:
„ich kann das!“

… und mir ist mein alter freund Sven eingefallen der sich immer noch intensiv mit analoger Fotografie Beschäftigt.
Heute war es dann soweit. Licht aus, Rotlicht an … und los geht’s.
Für die jungen Kollegen die sich noch nie mit analoger Fotografie beschäftigt haben:
Das ist übrigens noch gar nicht so lange her. Erst seit knapp 10 Jahren sind digitale Kameras erschwinglich und konsumig geworden.

In Kurtform:
1 Belichten:
Film in Kamera einlegen – Film belichten (Fotografieren) – Film zurückspulen

2 Entwickeln:
Film im Dunkeln aus der Patrone holen und in die Entwicklerdose einmummeln – verschiedene Chemikalien in die Dose füllen und Schütteln, wackeln, schäkern …. – Film ist entwickelt und jetzt ein Negativ.

3 Ausgabe:
Negativ in einen Belichter legen – Rotlicht an – Fotopapier unter den Belichter legen und mit weislicht belichten – Fotopapier in Entwicklerbad legen und bewegen … wie durch Zauberei erscheint nach und nach ein Bild – Foto in Fixierer- und Stopperbad legen – mit Wasser spülen – trocknen …
Foto fertig!

Alles im allem eigentlich ganz einfach. Es ist sehr Zeitaufwendig und der Teufel steckt natürlich wie immer im Detail. Erst mit viel Erfahrung wird eine große Kunst daraus.

Farbfilme zu Entwickeln ist eine ganz andere Liga!

Das ist auch heute noch so. Fotografie ist nach wie vor ein edles Handwerk, mit dem Unterschied das es heute durch die digitale Technik – scheinbar – recht einfach geworden ist. Das Handwerk ist das gleiche, nur das Medium hat sich geändert. Auf Monitoren sehen digitale Bilder alle toll aus. Erst im Print wird die Qualität sichtbar.

Heute habe ich wieder Blut geleckt und ich denke ernsthaft darüber nach mich wieder mit analoger Fotografie zu beschäftigen.
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